Home Stadt & Leben Am Rande der Gesellschaft

Am Rande der Gesellschaft

Sozialer Zusammenhalt, jeder kennt’s, keiner weiß so richtig, was damit gemeint sein soll. Solidarität ist das Stichwort, ein gemeinsames Ziel oder Idee in Verbundenheit gemeinsam miteinander, als Gesellschaft, anzupacken. Darum geht es. Doch das fällt einer Unsere Gesellschaft macht aber auch, in manchen Fällen, über das gesunde Maß hinausgehende Konkurrenz-Denken aus. Abwertung, Ausgrenzung, Herabwürdigungen, im Alltag, im Berufsleben, auf der Straße, unter Familienmitgliedern, Freunden, oder lose geknüpften Bekanntschaften, ist es oftmals nicht die Liebe, sondern der Hass, der unsere Zunge zu der ein oder anderen Aussage verleitet, die unser Blut in den Adern zum Brodeln bringt und die Wut unseren Speichel zum überschäumen. Obdachlose, Junkies, bettelnde Menschen, werden als Sozial-Schmarotzer abgestempelt, und die individuellen Schicksalsschläge, die das Leben mit sich bringen kann, geraten in Vergessenheit, ehe es einen selber trifft. Wie können wir in Zukunft diesem schwarz-weiss, diesem vereinfachten Schubladen-Denken in Zukunft als Stadt, als Münchner*innen begegnen? Was braucht unsere Gesellschaft, um der Fülle an Hass den Rücken zu kehren, wie kann man eine sozialmarktwirtschaftliche Demokratie, auch in München, neu kontextualisieren, die über steuerpolitische Mechanismen hinaus dazu beiträgt, dass nicht nur die Stadt selbst, sondern auch die sozialen Beziehungen untereinander bunter und vielfältiger werden? Wie kriegen wir es gebacken, dass wir Andersartigkeit und die Diversität nicht einfach nur aushalten, sondern mit Respekt, Akzeptanz und Wertschätzung entgegenbringen und eine neue Wir-Kultur gesamtgesellschaftlich fordern und fördern, ohne abzugrenzen und einander auszuschließen

In Kalender speichern

Datum

17.07.2021
Expired!

Uhrzeit

9:30 - 10:45

Zusätzliche Infos

Raum: Gasteig - Blackbox

Location

Gasteig
Rosenheimer Str. 5, 81667 München
Website
http://www.gasteig.de/
Schwerpunkt

Referent*in

  • Kardinal Marx
    Kardinal Marx

    Als ich Weihbischof wurde, konnte ich mir einen Wahlspruch aussuchen. Mit diesem Wort aus dem 2. Korintherbrief wollte ich deutlich machen, dass Freiheit das wesentliche Thema unseres Glaubens ist. Es ist eine zutiefst christliche Fragestellung, die an das Zentrum unseres Glaubens rührt. In der modernen Welt wurde dem Glaube ja unterstellt, dass er mit einem Freiheitsverlust einhergeht. Aber das Gegenteil ist der Fall. Freiheit ist die Voraussetzung für Verantwortung und Liebe. Der freieste Akt eines Menschen ist, einem anderen Menschen zu sagen: Ich liebe Dich. Damit ist im selben Augenblick die intensivste Verbindung und Verbindlichkeit gegeben, die für Menschen gelten kann. Der christliche Freiheitsgedanke ist im Sinne des von mir gewählten Wahlspruchs des Apostels Paulus zu verstehen. Freiheit heißt nicht: Ich kann machen, was ich will. Sondern es bedeutet, dass sich jemand in Freiheit in die Arme Gottes hineinwirft. Dadurch kann der Mensch Vollendung erreichen. Wir können Freiheit auch als das große Geschenk der Liebe Gottes sehen, mit dem wir sorgsam umgehen sollen.

  • Prof. Johannes Wallacher
    Prof. Johannes Wallacher

    Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher ist Präsident der Hochschule für Philosophie München (HFPH) und Professor für Sozialwissenschaften und Wirtschaftsethik. Seine wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte liegen u.a. auf den Bereichen Wirtschafts‑ und Unternehmensethik, Ethik der Nachhaltigkeit, Ethik des Ressourcenmanagements sowie auf der wechselseitigen Verflechtung von Ökonomie und Kultur.

X